Im E-Commerce kann die Angabe der Lieferzeit in “Werktagen” im Vergleich zu “Tagen” einen erheblichen Unterschied für Kunden und Händler machen. Dieses kleine Wort kann, im Moment der Kaufentscheidung, sogar das Zünglein an der Waage sein. Kauft ein Kunde oder kauft er nicht, hängt oft stark von der im Online-Shop angegebenen Lieferzeit ab.
Aber worin liegt eigentlich der genaue Unterschied zwischen “Werktagen” und “Tagen”? Und wie wirkt sich dieser Unterschied auf die Kaufentscheidung und Kundenzufriedenheit aus? In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Wahl des richtigen Begriffs so wichtig ist.
Was versteht man unter Werktagen und Tagen?
Werktage
Definition: Werktage sind die Tage von Montag bis Freitag, an denen normalerweise gearbeitet wird. Gesetzliche Feiertage sind dabei ausgenommen.
Beispiel: Wenn Sie an einem Montag eine Bestellung aufgeben und die Lieferzeit mit 5 Werktagen angegeben ist, können Sie damit rechnen, dass Ihre Bestellung bis zum folgenden Montag ankommt (vorausgesetzt, es gibt keine Feiertage dazwischen).
Tage
Definition: Tage umfassen alle Kalendertage der Woche, einschließlich Wochenenden (Samstag und Sonntag) und Feiertagen.
Beispiel: Wenn Sie an einem Montag eine Bestellung aufgeben und die Lieferzeit mit 5 Tagen angegeben ist, sollte Ihre Bestellung bis zum folgenden Samstag oder Sonntag ankommen.
Wann spricht man von Werktagen und wann von Tagen?
Werktage werden verwendet, um die Zeitspanne anzugeben, die nur die regulären Arbeitstage (Montag bis Freitag) umfasst. Dies ist besonders relevant, wenn Unternehmen an Wochenenden oder Feiertagen nicht arbeiten oder ausliefern.
Beispiel: Ein Unternehmen, in dem nur von Montag bis Freitag gearbeitet wird, gibt eine Lieferzeit von 5 Werktagen an. Wenn ein Kunde an einem Donnerstag bestellt, bedeutet dies, dass die Bestellung bis zum folgenden Donnerstag ankommen sollte (wenn kein Feiertag dazwischen liegt).
Tage werden verwendet, um eine Zeitspanne anzugeben, die alle Tage der Woche einbezieht, unabhängig davon, ob es sich um Arbeitstage, Wochenenden oder Feiertage handelt.
Beispiel: Ein Unternehmen gibt eine Lieferzeit von 5 Tagen an. Wenn ein Kunde an einem Donnerstag bestellt, sollte die Bestellung bis zum darauffolgenden Dienstag ankommen, einschließlich des Wochenendes.
Auswirkungen auf die Lieferzeit
1. Lieferzeit
Eine Angabe in Werktagen verlängert die tatsächliche Lieferzeit im Vergleich zu Kalendertagen. Kunden, die den Unterschied nicht kennen, könnten eine längere Lieferzeit als erwartet erleben.
2. Erwartungsmanagement
Kunden könnten frustriert sein, wenn sie denken, dass “5 Tage” bedeutet, dass das Paket am Wochenende ankommt, während “5 Werktage” bedeutet, dass es möglicherweise erst am Montag oder Dienstag der folgenden Woche ankommt.
3. Kundenzufriedenheit
Klarheit bei der Angabe der Lieferzeit kann die Zufriedenheit der Kunden erhöhen. Missverständnisse über die Lieferzeit können zu negativen Bewertungen und erhöhter Kundenunzufriedenheit führen.3.
4. Vertrauen und Transparenz:
Eine transparente Kommunikation über die Lieferzeiten stärkt das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen. Kunden schätzen es, wenn sie genau wissen, wann sie ihre Bestellung erwarten können.
Zielgruppe und Positionierung als Schlüssel für einzigartiges Einkaufserlebnis
Berücksichtigung von Nicht-Arbeitstagen bei der Angabe in Tagen
Wenn Unternehmen die Lieferzeit in “Tagen” angeben, müssen sie die Tage, an denen nicht gearbeitet oder geliefert wird, mit einkalkulieren. Diese Berücksichtigung kann die wahrgenommene Lieferzeit verlängern und somit die Kaufentscheidung der Kunden beeinflussen. Insbesondere dann, wenn die Konkurrenz vergleichbare Produkte anbietet, diese aber durch die Angabe in “Werktagen” unterbewusst als schneller geliefert wahrgenommen werden.
Auswirkungen auf die Kaufentscheidung
1. Berücksichtigung von Nicht-Arbeitstagen
Bei der Angabe in “Tagen” muss die tatsächliche Lieferzeit alle Kalendertage umfassen, einschließlich Wochenenden und Feiertagen, an denen nicht gearbeitet wird.
Beispiel: Eine Lieferzeit von 5 Tagen könnte aufgrund von Wochenenden und Feiertagen tatsächlich 7-9 Kalendertage umfassen.
2. Vergleich mit der Konkurrenz
Kunden vergleichen oft Lieferzeiten verschiedener Anbieter. Eine Angabe in “Tagen” kann dabei länger erscheinen als eine Angabe in “Werktagen”.
Beispiel: Anbieter A gibt eine Lieferzeit von 7 Tagen an, während Anbieter B 5 Werktage angibt. Obwohl beide Lieferzeiten ähnlich sein können, wirkt die Angabe von Anbieter B kürzer und damit attraktiver.
3. Psychologische Wahrnehmung
Die Angabe in “Werktagen” kann unterbewusst als kürzer und effizienter wahrgenommen werden, was die Kaufentscheidung zugunsten des Anbieters beeinflusst, der Werktage verwendet.
Beispiel: Ein Kunde könnte sich eher für das Produkt des Anbieters entscheiden, der 5 Werktage statt 7 Tage angibt, obwohl der tatsächliche Unterschied minimal ist.
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Tipps für Kunden
Vergleichen Sie die Lieferzeiten
Achten Sie darauf, ob die Lieferzeit in Werktagen oder Kalendertagen angegeben ist. Dies hilft Ihnen, die tatsächliche Lieferdauer besser einzuschätzen.
Lesen Sie die Details
Schauen Sie sich die Lieferbedingungen genau an, um Überraschungen zu vermeiden, insbesondere wenn Sie eine dringende Lieferung erwarten.
Berücksichtigen Sie Feiertage
Denken Sie daran, dass Feiertage die Lieferzeit verlängern können, auch wenn sie in der Angabe der Werktage nicht berücksichtigt sind.
Beispiele und Formulierungen für Online-Shop Betreiber
In Werktagen:
“Die Lieferzeit beträgt 5-7 Werktage.” (Montag-Freitag, exklusive Feiertage)
Dies verdeutlicht, dass Wochenenden und Feiertage nicht in die Lieferzeit einberechnet werden.
In Tagen unter Berücksichtigung von Nicht-Arbeitstagen:
“Die Lieferzeit beträgt 7-9 Tage.” (Inklusive Wochenenden und Feiertagen)
Dies zeigt, dass die Lieferzeit alle Kalendertage umfasst und somit realistischer, aber möglicherweise länger ist.
Beispiele aus der Praxis
Unternehmen A: Hat durch die klare Angabe von “Werktagen” und zusätzliche Erklärungen auf der Webseite die Kundenzufriedenheit um 15% gesteigert.
Unternehmen B: Hat in einer Umfrage herausgefunden, dass 60% der Kunden die Angabe von “Tagen” missverstanden und die Lieferzeit als zu lang empfanden.
Fazit
Das kleine Wort “Werktage” oder “Tage” kann einen erheblichen Unterschied in der Wahrnehmung und Erwartung der Lieferzeit machen. Unternehmen müssen bei der Angabe in “Tagen” die Tage, an denen nicht gearbeitet oder geliefert wird, mit einkalkulieren, was die wahrgenommene Lieferzeit verlängern kann. Dies kann Kunden dazu veranlassen, sich für Wettbewerber zu entscheiden, die die Lieferzeit in “Werktagen” angeben und somit schneller erscheinen. Eine klare und präzise Kommunikation der Lieferzeiten ist daher entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten.